Archiv der Kategorie: Schwabing

Hoher Besuch in Schwabing!?

Eigentlich wollte ich hier nur eine Sammlung von Fotos machen, die ich vom Olympiaturm aus geschossen hatte. Beim Bearbeiten der Bilder fiel mir allerdings ein Detail auf, dass wohl die gesamte Weltöffentlichkeit interessieren wird.

Seit Wochen schon fehlt vom russischen Machthaber Wladimir Putin jede Spur. Mitten im Kleingartenverein am Olympiaturm, nördlich der Neubausiedlung am Ackermannbogen, sah ich bei genauerem Hinschauen einen Mann zu Pferd, der eine frappierende Ähnlichkeit zu Wladimir Putin hat:

Die Kleingartensiedlung am Ackermannbogen hat einen prominenten Besucher

#WhereIsPutin

Vergrößerter Ausschnitt

Ob der Mann nun tatsächlich der gesuchte Politiker ist, weiß ich nicht, die anderen Eindrücke gibt’s dann im nächsten Beitrag.

Blau in weiß

Der Schneefall und die kalten Temperaturen der letzten Tage haben München und große Teile von Deutschland mit einer frischen weißen Schneedecke versehen. Warm eingepackt habe ich mich dann heute auf den Weg gemacht, um ein paar blaue Akzente mit weißem Hinter- und Untergrund zu fotografieren. Da der Himmel nicht blau sondern grau war, mussten als blauer Kontrast meine geliebten Straßenbahnen herhalten. Dazu ging es erstmal vor die Haustür, um die Lage zu checken und meine Kamera an die kalte Luft zu gewöhnen:

R2.2 in der Hohenzollernstraße

Nach erfolgreicher Generalprobe ging es zur Strecke der Linie 23, welche die Münchner Freiheit mit der Parkstadt Schwabing verbindet und vor einigen Wochen ihr fünfjähriges Bestehen feierte. Zwischen der Baustelle auf dem ehemaligen Metro-Gelände und der Endstation Schwabing Nord verfügt die Strecke über eigenes Rasengleis.

Redesign R2 2160 begegnet dem Wagen 2113
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Größere Straßenbahnen zwischen der Innenstadt und Schwabing

Bei Rollstuhlfahrern und Kinderwagenschiebern sind sie unbeliebt, für Nostalgiker und Straßenbahnfreunde eine Freude – die alten Hochflur-Trambahnen vom Typ P. Seit heute sind sie auf der Linie 28 zu finden, diese verbindet Schwabing mit der Maxvorstadt und dem Stadtzentrum. Der Vorteil dieser Züge ist vor allem das erhöhte Platzangebot, welches auf der stark frequentierten Verbindung zusätzliche Kapazitäten schaffen.

P-Wagen 2010 überquert die Gleiskreuzung am Schwabinger Kurfürstenplatz

Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste müssen aber nicht lange auf den nächsten Niederflurwagen warten. In der Belgradstraße zwischen Scheidplatz und Kürfürstenplatz befährt die Linie 12 den selben Streckenabschnitt. Der weitere Verlauf durch Nordend- und Barerstraße bis Sendlinger Tor wird zusätzlich von der Linie 27 bedient.

P-Wagen 2005 im goldenen Herbstlicht

Der fast 50 Jahre alte Wagen in der Novembersonne am Elisabethplatz in Schwabing

Der Straßenbahn-Blogger Daniel stellt auf seiner Seite Tramgeschichten extra für den Einsatz der P-Wägen einen Fahrplan zur Verfügung: Download (PDF, 264 KB)

Aus dem Tagebuch eines Straßenbahnwagens

Ich bin eine dreiteilige Straßenbahn von AEG/Adtranz und wurde am 30. August 1996 nach München gebracht. Dort bekam ich meinen Namen, die Wagennummer 2146. Alle waren stolz auf mich und meine 69 Schwestern, wir waren die ersten komplett niederflurigen Fahrzeuge in München. Seit Beginn meines Daseins bin ich nun fast 970 000 Kilometer durch München gefahren. Obwohl ich dieses Jahr erst 18 Jahre alt werde, habe ich schon viel erlebt. Ich kenne alle Linien der Stadt auswendig, ich habe gesehen, wie sich das Stadtbild um mich herum verändert hat.

Die Trambahn der MVG wurde 1996 nach München geliefert.

Das bin ich, Wagen 2146, bei der Fahrt durch die Hohenzollernstraße in Schwabing

Um Euch den Alltag einer Straßenbahn zu zeigen, habe ich mal zusammengefasst, was in 24 Stunden auf Münchens Schienen so alles passiert:

 

25. Juli 2014

5:22 Uhr

Nach ein paar ruhigen Stunden im Betriebshof werde ich von einem müden und etwas mürrischen Fahrer geweckt. Er testet mich auf Herz und Nieren. Jemand sollte ihm mal sagen, dass ich erst ein paar Stunden zuvor für eine Routinekontrolle in der Werkstatt war.

5:40 Uhr

Ich werde langsam aus dem Betriebshof gefahren. Mein Fahrer hat mir die Kursnummer 27-23 gegeben, also werde ich heute zwischen Petuelring und dem Sendlinger Tor pendeln. Das ist keine besonders spannende Linie, aber welche Linie ist schon spannend, wenn man jeden Meter Strecke auswendig kennt.

5:46 Uhr

Als ich den Max-Weber-Platz erreiche, wird das Maximilianeum von den ersten Sonnenstrahlen beleuchtet. Den ersten Fahrgästen ist das egal, sie trinken stumm den ersten Kaffee des Tages. In Gedanken scheinen die meisten schon im Wochenende zu sein.

5:56 Uhr

Der erste Ärger des Tages lässt nicht lange auf sich warten. Eine Dame erkennt viel zu spät, dass ich keine 19er Tram bin und schüttet in ihrer Hektik die Hälfte ihres Latte Macchiato auf das Sitzpolster neben sich. Dieses süße Zeug klebt furchtbar in den Stoffbezügen der Sitze.

5:57 Uhr

Das Karma lässt nur ein paar Sekunden auf sich warten. Die Dame läuft ohne zu schauen über die Gleise und schreckt vor einer wild klingelnden Variobahn zurück. Dabei verschüttet sie die übriggebliebene Hälfte Ihres Kaffees, diesmal direkt über ihre Bluse. Ich würde das gerne weiter beobachten, aber mein Fahrer fährt mit mir unbeirrt Richtung Schwabing.
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Schwabing – Nasskalte Gedanken

Jetzt im Sommer zeigt sich das Leben in und um Schwabing in seinen zahlreichen Facetten. Auf den Plätzen im Viertel treffen sich Eltern und unterhalten sich, während die Kinder spielen. Die Cafés sind voll sonnenhungriger und kaffeedurstiger Menschen. Der Sonnenbrillenfaktor ist hoch, egal ob am Schwabinger Bach oder in der Leopoldstraße.
Doch wo ist dieses Schwabinger Leben eigentlich an einem verregneten Sonntag? Die Straßen sind leer, der Englische Garten ist verwaist. Während viele das Regenwetter für einen gemütlichen Tag in den den eigenen vier Wänden nutzen, habe ich einen Spaziergang durch Schwabing und den Englischen Garten gemacht.

Den Pflanzen tut der Regen gut. Trotz des grauen Himmels leuchten mir die bunten Blüten am Hohenzollernplatz gleich entgegen. Die beiden geöffneten Bäckereien scheinen der einzige Grund zu sein, dass hier überhaupt einige Leute unterwegs sind.

Juniregen am Hohenzollernplatz in München Schwabing

Noch leerer ist es im Englischen Garten. Heute werden keine Boote verliehen. Niemand möchte die Romantik eine Bootstour auf dem Kleinhesselhoher See genießen. Den wenigen Passanten, die vorbeilaufen, reicht das Wasser von oben aus.

Am Rande von Schwabing: Bootsverleih im Englischen Garten

Die Tische sind hochgeklappt – Kein Bier im Seehaus in Schwabing

Auch im Biergarten am Seehaus herrscht Ruhe. Wo bei schönem Wetter hunderte Besucher die Aussicht auf den Englischen Garten bei einem kühlen Bier genießen, sind heute dagegen nur einzelne Jogger unterwegs.
Ich schaffe es, eine Viertelstunde durch den Park zu laufen, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Obwohl es die ersten Regentropfen durch meinen Anorak geschafft haben, beginne ich langsam, das Wetter zu genießen. Der immer wieder aufkommende Wind weht mir Regentropfen ins Gesicht, die klare Luft riecht nach Natur. Wo sonst Horden an Fahrradfahrern, Joggern, Familien, Touristen, Biergartenbesuchern und Studenten unterwegs sind, da bin ich plötzlich alleine.
Kurz darauf an der Isar bemerke ich, dass scheinbar auch andere diese Momente der Ruhe genießen:

Alleine an der Isar.

An der Münchner Freiheit entdecke ich einen weiteren Mann, der isoliert vor dem Café sitzt. Ihm macht der Regen nichts aus. Er sitzt seit 1997 unbewegt da und beobachtet die vorbeilaufenden Schönheiten. Heute jedoch gibt er ein trostloses Bild ab. Die wenigen Passanten sind gehetzt, sie versuchen schnellstmöglich wieder ins Trockene zu gelangen. Der Monaco Franze verkörpert ein Bild von Schwabing, dass noch immer so besteht. Doch was macht dieses Viertel eigentlich aus, wenn ein einfaches Tiefdruckgebiet mit Niederschlag ausreicht, um das Flair von Schwabing so verblassen zu lassen? Sind es die Menschen?

Die Skulptur von Helmut Fischer, dem "Monaco Franze"

Ich glaube, es ist eine Symbiose von beidem. Schwabing ohne seine Bewohner und Besucher ist bedeutungslos. Doch auch umgekehrt benötigen die Schwabinger ihre Sehenswürdigkeiten, ihre Plätze und Straßen, den Englischen Garten und den Luitpoldpark, die Jugendstil-Häuser in der Ainmillerstraße und das Neubauviertel am Ackermannbogen. Schwabing ist auch im Regen schön!

Ein Tag auf dem Elisabethmarkt

An der Kreuzung von Elisabeth- und Nordendstraße und damit mitten in Schwabing liegt der Elisabethplatz. Benannt ist er nach Kaiserin “Sisi” von Österreich, die Jahre später und mit einem “S” mehr ausgestattet, filmische Bekanntheit erreichte. In direkter Umgebung des Elisabethplatzes finden sich zahlreiche bekannte Einrichtungen, wie das Theater “Schauburg”, das Gisela-Gymnasium und die Berufsschule für Kraftfahrzeugtechnik.

Der Elisabethplatz in Schwabing

Im Süden schließt ein Umspannwerk der SWM an. An der dem Elisabethplatz zugewandten Fassade wurden in den 90er-Jahren zwei großflächige Grafitti angebracht.
Das eine widmet sich dem Thema Energie, es zeigt eine nackte Frau auf dem Schoß eines Frankenstein-Monsters, dahinter eine Gleislandschaft mit alten Münchner S-Bahnzügen. Das Ganze ist umrahmt von Robotern und wirkt im Gesamteindruck sehr düster:
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Eine Verfolgungsjagd – Reloaded

Wer diesen Blog verfolgt, der weiß, dass ich eine Schwäche für Straßenbahnen und sonstigen Nahverkehr habe. Besonders schwach werde ich dann, wenn ich zufällig eine neue Trambahn bei einer der ersten Testfahrten entdecke. Genau das ist heute geschehen. Als mir heute Mittag eine Vertreterin der neuen Trambahngeneration Avenio begegnete, habe ich meine Tagesplanung kurzerhand über den Haufen geworfen und bin stattdessen der Straßenbahn gefolgt. Dabei entstanden einige (Handy-)Fotos, die ich euch hier in loser Reihenfolge zeige.

Avenio-Tram 2804 am Sendlinger Tor

Der Avenio von Siemens befährt die Wendeschleife am Sendlinger Tor

Die Fahrzeuge werden momentan verschiedensten Tests unterworfen, um hoffentlich bald die Flotte der Münchner Straßenbahn zu vergrößern. Hierfür ist es auch notwendig, das gesamte Netz abzufahren. Daher ging es auch auf Strecken, die im fahrplanmäßigen Betrieb wohl sobald nicht in den Genuss der neuen Trambahnen kommen werden…
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Schwabings Brunnen – Teil I

Die Kaskaden an der Münchner Freiheit

Zwischen dem Café Münchner Freiheit im Norden und dem Bus- und Trambahnhof im Süden befindet sich seit 1972 das “Forum Münchner Freiheit”. Es entstand im Zuge der Neugestaltung des Platzes, nachdem der U-Bahn-Bau unter der Leopoldstraße abgeschlossen worden war. Hierbei entwarfen die Architekten Joachim Zangenberg und Erhard Duwenhögger den Wasserlauf, der über mehrere Stufen vom oben gelegenen Kinderspielplatz bis hinunter zur Ladenzeile am südlichen Rand des Forums fließt.

Wasserlauf-Münchner-Freiheit-Panorama

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Von Schwabing bis zum Stachus – Damals und heute

Vor einiger Zeit hab ich einige alte Fotos gefunden, die vor etwa 20 Jahren entstanden sein müssten. Den Motiven nach zu urteilen habe ich damals wohl meinen Vater genötigt überzeugt, diese Bilder aufzunehmen. Einige dieser Abzüge habe ich mit mehr oder weniger Erfolg eingescannt und mich dann auf den Weg gemacht, die Motive nachzustellen.

Kurfürstenplatz I

Das erste Foto entstand am Kurfürstenplatz mit Blick westwärts in die Hohenzollernstraße. Im Hintergrund lässt sich das Café Schwabing erkennen:

Kurfürstenplatz alt

Kurfürstenplatz-neu

Ich erinnere mich noch, dass mich die farbenfrohe Werbung auf dem Bus faszinierte. Umso enttäuschter war ich, als ich nach dem Entwickeln der Fotos realisierte, dass mein Vater zu dieser Zeit grundsätzlich nur Schwarz-Weiß-Filme benutzte.
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