Archiv für den Monat: November 2014

Zu Fuß ins Alpenvorland

Eine Patchwork-Kurzgeschichte von Lena Krupicka (kursive Textabschnitte) und mir.

Für das Wochenende sind deutlich zweistellige Temperaturen angekündigt, der Oktober zeigt sich nochmal von seiner warmen und sonnigen Seite. So beschließen er und eine Freundin, am Sonntag eine Wanderung durch das Isartal zu machen. Der Startpunkt ist schnell gefunden, die Isarbrücke bei Grünwald. Über ein mögliches Ziel haben sie sich keine weiteren Gedanken gemacht.
Der Nebel lässt noch alles in einem feuchten Grau verschwinden, als er sich um sieben Uhr morgens auf den Weg zur Bahn macht. Die S-Bahn ist leer, nur wenige Menschen sind um diese Uhrzeit unterwegs. Er erreicht nach zwanzig Minuten Fahrt die Station Höllriegelskreuth, den geplanten Treffpunkt. Doch von seiner Begleiterin ist nichts zu sehen.

Sie schält sich aus der Bettdecke, gut geträumt hat sie nicht. Irgendwie bereitet ihr der kommende Tag Sorgen, sie musste beim gleichen Vorhaben vor ein paar Tagen umkehren. Es war zu nass und kalt gewesen. Sie hatte, naiv wie sie war, keine regendichte Kleidung mitgenommen. Hastig zieht sie sich an. Sie will ihren Begleiter nicht warten lassen.
Als sie erstmals die Füße vor die Tür setzt, beruhigt sich ihr negatives Bauchgefühl wieder. Die Luft ist frisch und angenehm, Die Klamottenschichten halten sie warm. Zügig führen ihre Schritte zum Bahnhof. Ungewöhnlich viele Menschen für einen Sonntagmorgen. Das schlechte Gefühl von vorhin meldet sich wieder: irgendetwas stimmt hier nicht. Sie steigt die Stufen zum Bahnsteig hinauf, schaut auf die Anzeigetafel: Zwei S-Bahnen fallen aus, die nächste kommt in vierzig Minuten. Murmelnd erzählt eine wartende Frau, dass sie schon seit einer Stunde hier stünde, die angekündigten S-Bahnen fallen immer wieder aus. Zwei Menschen mit Koffern rufen gerade ein Taxi. Sie verflucht sich, dass sie ihr Handy zuhause hat liegen lassen. So kann sie ihren Begleiter nicht kontaktieren. Es muss irgendwo bei ihrem Bett verschollen sein. Sie hatte nicht mehr die Zeit gehabt es zu suchen.

Das Grundgerüst ist erhalten, den Rest hat sich die Natur geholt.

Es ist kalt auf dem Bahnsteig in Höllriegelskreuth. Links ist der Bahnhofsvorplatz, der diesen Namen im Grunde nicht verdient hat, rechts liegen die ausgedehnten Gebäude eines großen Chemiekonzerns. Da seine Begleiterin auch auf ihrem Handy nicht erreichbar ist, besinnt er sich auf die Strategien aus der Zeit vor Erfindung des Handys. Er studiert den Fahrplan und sieht, dass er der nächsten S-Bahn eine Station entgegen fahren kann. So erspart er sich das Warten an diesem trostlosen S-Bahnhof. Weiterlesen

Größere Straßenbahnen zwischen der Innenstadt und Schwabing

Bei Rollstuhlfahrern und Kinderwagenschiebern sind sie unbeliebt, für Nostalgiker und Straßenbahnfreunde eine Freude – die alten Hochflur-Trambahnen vom Typ P. Seit heute sind sie auf der Linie 28 zu finden, diese verbindet Schwabing mit der Maxvorstadt und dem Stadtzentrum. Der Vorteil dieser Züge ist vor allem das erhöhte Platzangebot, welches auf der stark frequentierten Verbindung zusätzliche Kapazitäten schaffen.

P-Wagen 2010 überquert die Gleiskreuzung am Schwabinger Kurfürstenplatz

Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste müssen aber nicht lange auf den nächsten Niederflurwagen warten. In der Belgradstraße zwischen Scheidplatz und Kürfürstenplatz befährt die Linie 12 den selben Streckenabschnitt. Der weitere Verlauf durch Nordend- und Barerstraße bis Sendlinger Tor wird zusätzlich von der Linie 27 bedient.

P-Wagen 2005 im goldenen Herbstlicht

Der fast 50 Jahre alte Wagen in der Novembersonne am Elisabethplatz in Schwabing

Der Straßenbahn-Blogger Daniel stellt auf seiner Seite Tramgeschichten extra für den Einsatz der P-Wägen einen Fahrplan zur Verfügung: Download (PDF, 264 KB)