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#schneegida – Warum ich Twitter mag

Der Verein “Pegida” ist momentan in aller Munde. Und auch wenn ich mir wenig ekelhafteres in meinem Mund vorstellen kann, so bin ich doch froh, dass sich auf die verschiedensten Arten Widerstand gegen diesen Haufen formt. So heißt beispielsweise das Bündnis Bellevue di Monaco explizit Flüchtlinge jeglicher Herkunft und Religion in München willkommen. 12 000 Münchner beteiligten sich an deren Kundgebung.

Erschreckenderweise finden jedoch auch die verhetzenden Parolen der “Pegida” eine nicht für möglich gehaltene Unterstützung in einigen Teilen der Bevölkerung. Besonders pervers ist die Tatsache, dass die Unterstützung für “Pegida” gerade dort am größten ist, wo der Anteil von Muslimen am geringsten ist.

Initiatoren wie Mitläufer der “Pegida” behaupten von sich, keine Nazis zu sein. Doch die Aussagen der Leute lassen diese Behauptung oft genug ins Wanken geraten (Ich bin ja nicht rechts, aber,…).

Umso wundervoller ist der Hashtag #schneegida, der jetzt während des ersten richtigen Schneefalls des Jahres auf Twitter die Runde macht und die fremdenfeindlichen Aussagen der selbsternannten Patrioten auf wunderschöne Art und Weise demaskiert.

Zur Erleichterung vieler #schneegida-Anhänger nimmt sich nun auch die Lügenpresse des Themas an.

All diese schönen Parodien auf das unsägliche Geschwafel der “Pegida” werden keine Lösung für das Problem Fremdenhass sein, aber sie zeigen doch, dass die Mehrheit der Menschen nicht so einfach auf die Parolen der Rechtsextremen reinfällt.

Zugkraft

Wenn man in einen Zug steigt, dann hat man ein Ziel, das er erreichen möchte. Dafür begibt man sich in einen Wartesaal auf Rädern. Eine Zugfahrt ist Stillstand: Der Bewegungsraum ist eingeschränkt, man ist die meiste Zeit eingesperrt und auf Privatsphäre muss man Großteils verzichten. Am Bahnhof entscheidet man sich für eine Richtung, ab dann liegt das Vorankommen nicht mehr in der eigenen Hand. Denn bis man ankommt, darf und muss man warten. Der Zug zwingt uns mit all seiner Kraft in die Richtung unseres Ziels. Der genaue Weg spielt für uns hierbei überhaupt keine Rolle.

Farbige Zeichnung von einem ALEX Zug
Wenn man zu schönen Orten oder lieben Menschen fährt, dann rollt man langsam aber sicher seinem Ziel entgegen… wir können in diesem abgeschlossenen Raum, in dieser festgelegten Zeit machen, was wir möchten. Ob wir die Zeit nutzen oder nicht, ist unerheblich für die Frage, wann wir ankommen. Wir können vor bis in den ersten Wagen rennen, doch mehr auch nicht. Im Zweifel werden wir am Ziel auch noch feststellen, dass der Ausgang am hinteren Ende des Zuges ist.

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