Plötzlich Müllerts

Als Pep Guardiola Anfang der Saison seine Trainertätigkeit beim FC Bayern aufnahm, fragte man sich, welche taktischen und personellen Änderungen der spanische Meistertrainer wohl vornehmen würde. Die von ihm initiierte Verpflichtung von Thiago ließ eigentlich nur einen Schluss zu: Der FC Bayern wird zu einer Kopie des anderen FCB werden, dem aus Barcelona. Also ohne echten Stürmer, dafür mit vielen kreativen und dribbelstarken Offensivkräften. Die Spieler hierfür sind fraglos vorhanden. Neben den offensiven Außenspielern Robben und Ribéry stehen Pep Guardiola unter anderem auch die Neuzugänge Mario Götze und Thiago zur Verfügung. Alles hochtalentierte Edeltechniker, mit denen der ehemalige Trainer des FC Barcelona den Tiki-Taka-Fußball auch in der Bundesliga etablieren kann.

van Buyten

Nur ein Mann passt auf den ersten Blick nicht in dieses System: Thomas Müller, der schlaksige Instinktfußballer. Er ist keiner, der den Ball streichelt, mit drei Übersteigern am Gegner vorbeizieht und den Ball ins Kreuzeck zirkelt. Er ist nicht so wendig wie Götze oder Thiago, nicht so schnell wie Alaba oder Ribéry und er hat auch nicht die Spielmacherqualitäten eines Bastian Schweinsteigers.

Mueller

Die ersten Spiele der neuen Saison ließen in der Tat darauf schließen, dass Müller sich noch nicht im neu zusammen-gewürfelten Team zurecht findet. Seine Laufwege endeten oft in einer Sackgasse, seine größte Waffe, die Unberechen-barkeit, auf einmal verschwunden. Während seine Mitspieler durch ihre individuelle Klasse hervorstachen, fand Thomas Müller seine Rolle im neuen Spielsystem noch nicht.
Doch in den letzten beiden Spielen gegen Hannover 96 und gegen den VfL Wolfsburg zeigte sich langsam wieder der alte Müller. Er war an vier der fünf Tore direkt beteiligt und belebte das Spiel des Rekordmeisters mit seinen sehenswerten Laufwegen und dem zurückgewonnenen Torriecher.

Ich gehe fest davon aus, dass auch Pep Guardiola erkannt hat, welch unberechenbaren und kaltschnäuzigen Spieler er mit Thomas Müller zur Verfügung stehen hat. Nun ist abzuwarten, wie sich Mario Götze und Thiago im Team einfügen, wenn die beiden wieder einsatzbereit sind. Doch bis dahin kann sich der FC Bayern den Mann mit der Rückennummer 25 verlassen, der sympathische Oberbayer mit dem kessen Mundwerk ist immer für einen Geniestreich gut!

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