Schwabing – Nasskalte Gedanken

Jetzt im Sommer zeigt sich das Leben in und um Schwabing in seinen zahlreichen Facetten. Auf den Plätzen im Viertel treffen sich Eltern und unterhalten sich, während die Kinder spielen. Die Cafés sind voll sonnenhungriger und kaffeedurstiger Menschen. Der Sonnenbrillenfaktor ist hoch, egal ob am Schwabinger Bach oder in der Leopoldstraße.
Doch wo ist dieses Schwabinger Leben eigentlich an einem verregneten Sonntag? Die Straßen sind leer, der Englische Garten ist verwaist. Während viele das Regenwetter für einen gemütlichen Tag in den den eigenen vier Wänden nutzen, habe ich einen Spaziergang durch Schwabing und den Englischen Garten gemacht.

Den Pflanzen tut der Regen gut. Trotz des grauen Himmels leuchten mir die bunten Blüten am Hohenzollernplatz gleich entgegen. Die beiden geöffneten Bäckereien scheinen der einzige Grund zu sein, dass hier überhaupt einige Leute unterwegs sind.

Juniregen am Hohenzollernplatz in München Schwabing

Noch leerer ist es im Englischen Garten. Heute werden keine Boote verliehen. Niemand möchte die Romantik eine Bootstour auf dem Kleinhesselhoher See genießen. Den wenigen Passanten, die vorbeilaufen, reicht das Wasser von oben aus.

Am Rande von Schwabing: Bootsverleih im Englischen Garten

Die Tische sind hochgeklappt – Kein Bier im Seehaus in Schwabing

Auch im Biergarten am Seehaus herrscht Ruhe. Wo bei schönem Wetter hunderte Besucher die Aussicht auf den Englischen Garten bei einem kühlen Bier genießen, sind heute dagegen nur einzelne Jogger unterwegs.
Ich schaffe es, eine Viertelstunde durch den Park zu laufen, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Obwohl es die ersten Regentropfen durch meinen Anorak geschafft haben, beginne ich langsam, das Wetter zu genießen. Der immer wieder aufkommende Wind weht mir Regentropfen ins Gesicht, die klare Luft riecht nach Natur. Wo sonst Horden an Fahrradfahrern, Joggern, Familien, Touristen, Biergartenbesuchern und Studenten unterwegs sind, da bin ich plötzlich alleine.
Kurz darauf an der Isar bemerke ich, dass scheinbar auch andere diese Momente der Ruhe genießen:

Alleine an der Isar.

An der Münchner Freiheit entdecke ich einen weiteren Mann, der isoliert vor dem Café sitzt. Ihm macht der Regen nichts aus. Er sitzt seit 1997 unbewegt da und beobachtet die vorbeilaufenden Schönheiten. Heute jedoch gibt er ein trostloses Bild ab. Die wenigen Passanten sind gehetzt, sie versuchen schnellstmöglich wieder ins Trockene zu gelangen. Der Monaco Franze verkörpert ein Bild von Schwabing, dass noch immer so besteht. Doch was macht dieses Viertel eigentlich aus, wenn ein einfaches Tiefdruckgebiet mit Niederschlag ausreicht, um das Flair von Schwabing so verblassen zu lassen? Sind es die Menschen?

Die Skulptur von Helmut Fischer, dem "Monaco Franze"

Ich glaube, es ist eine Symbiose von beidem. Schwabing ohne seine Bewohner und Besucher ist bedeutungslos. Doch auch umgekehrt benötigen die Schwabinger ihre Sehenswürdigkeiten, ihre Plätze und Straßen, den Englischen Garten und den Luitpoldpark, die Jugendstil-Häuser in der Ainmillerstraße und das Neubauviertel am Ackermannbogen. Schwabing ist auch im Regen schön!

Ein Tag auf dem Elisabethmarkt

An der Kreuzung von Elisabeth- und Nordendstraße und damit mitten in Schwabing liegt der Elisabethplatz. Benannt ist er nach Kaiserin “Sisi” von Österreich, die Jahre später und mit einem “S” mehr ausgestattet, filmische Bekanntheit erreichte. In direkter Umgebung des Elisabethplatzes finden sich zahlreiche bekannte Einrichtungen, wie das Theater “Schauburg”, das Gisela-Gymnasium und die Berufsschule für Kraftfahrzeugtechnik.

Der Elisabethplatz in Schwabing

Im Süden schließt ein Umspannwerk der SWM an. An der dem Elisabethplatz zugewandten Fassade wurden in den 90er-Jahren zwei großflächige Grafitti angebracht.
Das eine widmet sich dem Thema Energie, es zeigt eine nackte Frau auf dem Schoß eines Frankenstein-Monsters, dahinter eine Gleislandschaft mit alten Münchner S-Bahnzügen. Das Ganze ist umrahmt von Robotern und wirkt im Gesamteindruck sehr düster:
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Eine Verfolgungsjagd – Reloaded

Wer diesen Blog verfolgt, der weiß, dass ich eine Schwäche für Straßenbahnen und sonstigen Nahverkehr habe. Besonders schwach werde ich dann, wenn ich zufällig eine neue Trambahn bei einer der ersten Testfahrten entdecke. Genau das ist heute geschehen. Als mir heute Mittag eine Vertreterin der neuen Trambahngeneration Avenio begegnete, habe ich meine Tagesplanung kurzerhand über den Haufen geworfen und bin stattdessen der Straßenbahn gefolgt. Dabei entstanden einige (Handy-)Fotos, die ich euch hier in loser Reihenfolge zeige.

Avenio-Tram 2804 am Sendlinger Tor

Der Avenio von Siemens befährt die Wendeschleife am Sendlinger Tor

Die Fahrzeuge werden momentan verschiedensten Tests unterworfen, um hoffentlich bald die Flotte der Münchner Straßenbahn zu vergrößern. Hierfür ist es auch notwendig, das gesamte Netz abzufahren. Daher ging es auch auf Strecken, die im fahrplanmäßigen Betrieb wohl sobald nicht in den Genuss der neuen Trambahnen kommen werden…
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Schwabings Brunnen – Teil I

Die Kaskaden an der Münchner Freiheit

Zwischen dem Café Münchner Freiheit im Norden und dem Bus- und Trambahnhof im Süden befindet sich seit 1972 das “Forum Münchner Freiheit”. Es entstand im Zuge der Neugestaltung des Platzes, nachdem der U-Bahn-Bau unter der Leopoldstraße abgeschlossen worden war. Hierbei entwarfen die Architekten Joachim Zangenberg und Erhard Duwenhögger den Wasserlauf, der über mehrere Stufen vom oben gelegenen Kinderspielplatz bis hinunter zur Ladenzeile am südlichen Rand des Forums fließt.

Wasserlauf-Münchner-Freiheit-Panorama

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Von Schwabing bis zum Stachus – Damals und heute

Vor einiger Zeit hab ich einige alte Fotos gefunden, die vor etwa 20 Jahren entstanden sein müssten. Den Motiven nach zu urteilen habe ich damals wohl meinen Vater genötigt überzeugt, diese Bilder aufzunehmen. Einige dieser Abzüge habe ich mit mehr oder weniger Erfolg eingescannt und mich dann auf den Weg gemacht, die Motive nachzustellen.

Kurfürstenplatz I

Das erste Foto entstand am Kurfürstenplatz mit Blick westwärts in die Hohenzollernstraße. Im Hintergrund lässt sich das Café Schwabing erkennen:

Kurfürstenplatz alt

Kurfürstenplatz-neu

Ich erinnere mich noch, dass mich die farbenfrohe Werbung auf dem Bus faszinierte. Umso enttäuschter war ich, als ich nach dem Entwickeln der Fotos realisierte, dass mein Vater zu dieser Zeit grundsätzlich nur Schwarz-Weiß-Filme benutzte.
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Pack ma’s!

Jetzt ist es soweit. Morgen spielen die Bayern zum ersten Mal diese Saison mit dem Rücken zur Wand. Nach dem 0:1 im Hinspiel gegen Real Madrid brauchen wir aller Voraussicht nach 3 Tore, um noch das Champions League Finale zu erreichen. Das wird insbesondere gegen die konterstarken Madrilenen mit Bale, Isco und Ronaldo ein unglaublich schweres Unterfangen. Ich würde soweit gehen zu sagen, wir brauchen ein Wunder, einen dieser magischen Europapokal-Abende!

Choreographie gegen ManU

Es wird darauf ankommen, welche Bayern wir morgen zu sehen bekommen… Wird es der Fußball aus der 1. Halbzeit gegen Bremen, mit Passspiel als Selbstzweck, mit unmotiviertem Gegenpressing, mit einem dilletantischen Verhalten in der Rückwärtsbewegung? Oder wird es der Fußball aus der 2. Halbzeit, mit Mut zum Risiko, mit Effizienz vor dem gegnerischen Tor, mit einem befreiten Frank Ribéry?

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Die Ruhe vor dem Rauschen

Es gibt viele Zeichen, dass der Frühling langsam aber sicher Oberhand gewinnt. Die Tage werden länger, die Körperhaltung der Passanten entspannter und die Kastanien zeigen ihre imposanten Blätter, die einige Monate später für schattige Plätze im Biergarten sorgen werden.

Doch schon als kleines Kind habe ich mich immer besonders gefreut, wenn die städtischen Brunnen wieder eingeschaltet wurden. Die meisten werden schließlich den Winter über trockengelegt, um Frostschäden zu vermeiden. Ein erstes Anzeichen hierfür ist das Entfernen der Holzverkleidungen.

Brunnen am Hohenzollernplatz

Noch nicht in Betrieb – Der Springbrunnen am Hohenzollernplatz

In Kürze wird auch hier das Wasser wieder sprudeln, an heißen Tagen werden sich Kinder, Tauben und Hunde um einen Platz im kühlen Nass streiten. So geht es dann, bis im Herbst wieder die Arbeiter des Baureferats anrücken und den Brunnen mit Holzbalken bedecken. Bis dahin werde ich hier im Blog die schönsten Brunnen Schwabings vorstellen.

Ein Trambahn-Netzplan ohne Ecken und Kanten

Vor einigen Tagen etwa vier Monaten beschlossen der bekannte Trambahn-Blogger Daniel und ich, einen Trambahn-Netzplan zu entwerfen, der den tatsächlichen Verlauf der Linien darstellt. Die schematischen Pläne von MVV und MVG sind zwar einfach und übersichtlich, jedoch zeigen sie nicht die wahren Abstände zwischen Stationen und auch andere Besonderheiten des Netzes werden nur unzureichend abgebildet. So entstand in mühevollster Kleinarbeit ein Plan, der das Layout der MVG größtenteils übernimmt und dabei doch sehr ungewohnt wirkt:
NetzplanTopografischPDF

Besonders markant stellt der Plan die Linie 25 dar, die auch der Grund für das verwendete Hochformat ist. Sie verbindet auf gut zwölf Kilometern Haidhausen mit Grünwald. Auch die engmaschige Vernetzung im Bereich der Innenstadt lässt sich hier erahnen. Wer die mögliche Verbindung zwischen Tivolistraße und Elisabethplatz betrachtet, erkennt direkt den großen Nutzen dieses schon lange geplanten Lückenschlusses. Der Netzplan kann hier direkt als PDF heruntergeladen und ausgedruckt werden:
Topografischer Trambahnnetzplan München (pdf, 152 kB)

Zum Vergleich hier die aktuelle Version des schematischen Netzplans der MVG, welcher in ausgewählten Tram-Haltestellen aushängt:
Netzplan-Vitrine

Vielen Dank nochmal an Daniel für die gemeinsame Realisierung dieses spannenden Projekts! Auch er stellte den Plan heute auf seinem Blog vor.

Nachtrag (19.04.14): Zu diesem Thema passend hat Spiegel Online heute einen sehr lesenswerten Artikel über das Projekt des Netzplan-Designers Jug Cerovic veröffentlicht.